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Editorial 07 | 15
„Die Öko-Landwirtschaft leistet schon heute einen entscheidenden Beitrag zu unserer Ernährung! Ihr Potenzial will ich voll ausschöpfen“, so die vollmundige Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsminister Christan Schmidt. Um diesem Ziel näher zu kommen, plant die Bundesregierung gemeinsam mit Vertretern der Bio-Branche und Wissenschaftlern bis Ende 2016 eine „Zukunftsstrategie Ökolandbau“ zu erarbeiten.
Zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn auch nicht ganz neu. Bekanntlich war Renate Künast mit ihrer „Agrarwende“ bereits vor mehr als einer Dekade mit dem Ziel gestartet, die ökologisch bewirtschaftete Fläche hierzulande auf 20 Prozent auszuweiten. Derzeit liegen wir gerade mal bei rund 6,5 Prozent. Bleibt also zu wünschen, dass Schmidts Initiative mehr Erfolg hat.
Sie kann und darf aber nicht die einzige Maßnahme sein. „Die Biobranche ist der Politik wichtig! Genau wie die konventionelle Landwirtschaft. Wir wollen hier kein Gegeneinander, sondern einen Wettbewerb der Alternativen“, so Schmidt. Schön wäre es dann allerdings, Herr Minister, wenn der Wettbewerb auch wirklich fair wäre und sich z.B. die realen Kosten der konventionellen Landwirtschaft in den jeweiligen Produkten niederschlagen würden – statt wie bislang auf die Allgemeinheit umgelegt zu werden, was Bio-Produkte im Vergleich schlicht teurer macht. Auch könnte sich Schmidt auf europäischer Ebene laut und deutlich dafür einsetzen, dass nicht Regeln eingeführt werden, die den ökologischen Landbau benachteiligen und schwächen – Stichwort Revision der EU-Öko-Verordnung. Wer das Potenzial der Öko-Landwirtschaft tatsächlich „voll ausschöpfen will“ (s.o.) hat dazu viele Möglichkeiten. Er sollte sie nutzen. Alle. Jetzt.
Viel Spaß beim Lesen!
Susanne Gschwind
verantwortliche Redakteurin
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